Krampfader (Varikose)

Bei Krampfadern handelt es sich um eine chronisch fortschreitende Erkrankung der oberflächlichen Venen, meist veranlagungsbedingt, die durch zunehmende Erweiterung die Funktionalität ihrer Venenklappen verlieren und «insuffizient» werden.

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Entstehung

Krampfadern entstehen, wenn die Venenklappen aus verschiedenen Gründen nicht mehr schliessen und «insuffizient» werden (Abbildung 1). Dies ist einerseits anlagebedingt (primär) durch eine Schwäche des Bindegewebes oder aber infolge (sekundär) einer früheren tiefen Beinvenenthrombose, die das oberflächliche Venensystem chronisch überlastet.

Dieser pathologische Rückfluss, wenn die Venenklappen nicht mehr schliessen, führt zu den typischen Beschwerden, wie Beinschwellung, Hautjucken, Schwere- und Spannungsgefühl, und als Spätfolge zu Wunden (Ulcus cruris («offenes Bein»)), aber auch zu Thrombosen bzw. Thromboembolien im fortgeschrittenen Stadium.

Ca. 60% der >18 jährigen zeigen bereits Veränderungen an den oberflächlichen Venen, wobei es bei jeder 3. Frau sowie jedem 5. Mann bereits zur relevanten Ausprägung kommt. Als Hauptsymptom treten ab einem klinischen Stadium C3 (CEAP Classifikation, C1–6) Beinschwellung sowie Schwere- und Spannungsgefühl am Unterschenkel auf, ab einem Stadium C4 Hautveränderungen, sowie im Stadium C6 Wundheilungsstörungen.


Die Diagnose erfolgt zum einen klinisch (sichtbare Varizen (Ab bildung 1b), typische «Venenzeichen» und Wunden) bzw. symptomatisch (Schwere, Schwellungen der Beine), zum anderen apparativ mittels Duplexsonographie (Abbildung 2) und/oder Venenfunktionsmessungen.

Eine abschliessende Heilung ist durch keine Therapieform möglich. Ziel einer Behandlung ist neben der Optimierung des pathologischen Rückflusses die Besserung des typischen Beschwerdebildes und der Spätfolgen.

Als therapeutische Massnahmen stehen neben gewöhnlichen chirurgischen Verfahren (Stripping, Crossektomie, Exhaires/Mini-Phlebektomie) thermische (Laser) sowie chemische (Äthoxysklerol) Anwendungen zur Verfügung.

Die Übernahme der Behandlungskosten im Rahmen der obligatorischen Krankenversicherungspflicht ist seit 2016 stadienabhängig auch für die thermischen Verfahren gewährleistet. Die Therapieplanung bzw. Behandlungsstrategie legen wir je nach Befund fest und passen diese Ihren individuellen Bedürfnissen an.


Langes Stehen und Sitzen sollte vermieden werden, v.a. bei grosser Hitze.

Im Gegensatz dazu wirkt sich viel Bewegung (Laufen, Fahhradfahren, Schwimmen/Aquagymnastik) auf ein Krampfaderleiden begünstigend aus.

Bei Berufsgruppen, die lange Stehen müssen (z.B. Coiffeure), kann eine unterstützende Kompressionstherapie mit Kompressionsstrümpfen in entsprechender Stärke Abhilfe bei den Beschwerden schaffen.


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